Die Ausbildung von Streithelfern nach dem „Bensberger Mediations-Modell“

„Ich möchte Streithelfer werden, damit ich helfen kann, einen Streit zwischen zwei Menschen zu beenden, damit sie wieder gut miteinander auskommen.“
„Ich möchte Streithelfer werden, damit ich helfen kann, dass es in der Schule weniger Streit gibt.“
„Ich möchte Streithelfer werden, damit ich, wenn ich selbst Streit habe, diesen klären kann.“
Dies sind einige Stellungnahmen von Schülerinnen und Schülern, die sie zu Beginn ihrer Ausbildung zum Streithelfer/zur Streithelferin formuliert haben.
Mit der „Erst-Hilfe im Streit“[1] bekommen die Schülerinnen und Schüler einen Leitfaden an die Hand gegeben, mit dem sie die streitenden Kinder durch ein Gespräch begleiten. Am Ende dieses Gesprächs sind die meisten streitenden Kinder in der Lage, wieder auf den jeweils andern zuzugehen und bereit, eine Wiedergutmachung zu leisten. D.h., die streitenden Kinder selbst haben den Streit gelöst, weshalb wir auch von Streithelfern und –helferinnen sprechen. 
Allerdings werden die Schülerinnen und Schüler erst am Ende ihrer Ausbildung mit dem Leitfaden der „Erst-Hilfe im Streit“ vertraut gemacht. Anschließend üben sie mit diesem die Gesprächsführung intensiv.
Zu Beginn der Ausbildung geht es zunächst darum, dass sich jedes Kind selbst wahrnimmt mit all seinen Fähigkeiten und Besonderheiten. Nachdem sich dann die Schülerinnen und Schüler in intensiven Begegnungen als Gruppe gefunden haben, setzen sie sich mit Gefühlen und Körpersprache auseinander, schulen ihre Wahrnehmung und trainieren ihre Kommunikationsfähigkeit. Durch diese Vorbereitungen sind sie gut in der Lage streitende Kinder auf dem Weg zur Streitlösung zu begleiten.
Den Abschluss der Ausbildung bildet die Hospitation bei erfahrenen Streithelferinnen und Streithelfern: Für eine Woche begleiten die „neuen“ die „alten“ Streithelfer und -helferinnen bei ihrem Dienst auf dem Schulhof in der ersten und zweiten Hofpause.
Mit der offiziellen Verleihung der Urkunde werden sie zum Streithelfer/zur Streithelferin ernannt und stehen ihren Mitschülern nicht nur in den Pausen auf dem Schulhof, sondern auch bei Bedarf im Laufe des Schulmorgens zur Verfügung.
Im Rahmen eines Schulhalbjahres findet die Streithelfer-AG einmal wöchentlich statt.
Für weitere Fragen steht die Leiterin der AG, Monika Hohner, zur Verfügung.

[1] Für weitere Informationen: www.bensberger-mediations-modell.de